2. Vereinsreise nach Vrsar in Istrien/Kroatien

vom 3. Oktober bis 7. Oktober 2018

Auch unsere diesjährige, 2. Vereinsreise, können wir wieder als vollen Erfolg verbuchen. Nicht nur, dass sich mit 29 Reiselustigen deutlich mehr Vereinsmitglieder beteiligten, auch der Reiseverlauf ließ nahezu keine Wünsche offen. Auch das Wetter spielte recht gut mit, den einen Regentag planten wir kurzfristig etwas um, so dass auch er uns wohl in guter Erinnerung bleiben wird.

Die Hin- und auch Rückreise dauerten zwar um die 14 Stunden, die Zeit im Bus war jedoch schneller vorüber, als viele befürchtet hatten. Nur wenige kleinere Zeitverzögerungen wegen des Verkehrs brachten unsere Zeitplanung kaum durcheinander. Und auch an den beiden Rundfahrttagen in Istrien klappte mit unseren beiden Busfahrern Jens und Andreas von Katzensteinreisen alles problemlos.

Nach dem Einchecken im wirklich schönen Viersterne- Appartmenthotel „Belvedere“ in Vrsar am Abend des 3. Oktober 2018 aßen wir noch lecker zu Abend und waren danach auch so geschafft, dass wir uns in die Betten begaben. Unsere Appartments waren recht weit in der riesigen Ferienanlage verstreut, so dass wir uns an den drei Tagen am häufigsten im Restaurant begegneten.

Blick auf das Meer und den Swimmingpool. Rechts das Gastronomiegebäude

Der Strand war zwar wie hier üblich steinig, aber trotzdem schön. Nur wenige Hotelgäste verirrten sich noch ins Wasser.

Die Häuser der Hotelanlage waren terassenförmig an den Berg gebaut. Jede Appartmentwohnung hatte Balkon oder Terrasse und einen Zugang von außen

Den ersten richtigen Urlaubstag gingen wir etwas ruhiger an. Auch dem Bus, inklusive seiner Fahrer, ließen wir einen wohlverdienten Ruhetag. Nach einem individuellen und fakultativen Stadtbesuch von Vrsar am Vormittag stand um 12 Uhr eine Bootsfahrt auf der Adria auf dem Programm.

Blick auf Vrsar von einer der Strandbars aus. Weil Nebensaison war, hatten einige schon geschlossen.

Das kleine Boot mit seinem freundlichen Personal hatten wir ganz für uns allein- und die Sonne strahlte vom Himmel. Und an Bord gab es leckeren istrischen Rot- und Weißwein- der im Preis inbegriffen war und deshalb noch besser schmeckte.

Der Wein wurde immer wieder nachgeliefert und so ließen wir ihn uns gut schmecken.

Ivan unterhielt uns mit Akkordeon und Gesang

Das erste Ziel unserer Bootsfahrt war die wunderschöne Stadt Rovinj.

Aussteigen bitte! Blick auf Rovinj vom Hafen aus.

Wir machten im Hafen fest und hatten nun Zeit für die individuelle Besichtigung der auch „kleines Venedig“ genannten Stadt. Die zahlreichen engen, teilweise steilen und kopfsteingepflasterten Gässchen versprühten ein besonderes Flair und führten viele von uns zum Wahrzeichen der Stadt, der auf einem Hügel gelegenen Kirche der Heiligen Euphemia, deren hohe Turmspitze das Stadtbild prägt. Die 13.500 Einwohner zählende Stadt gehört zu den schönsten Städten Kroatiens, auch wegen der zahlreichen im venezianischen Stil errichteten Gebäude und der 14 Inseln, die vor dem Archipel aus dem Meer ragen.

Enge und idyllische Gässchen bestimmen in der Altstadt von Rovinj das Stadtbild

Nach dem Stadtbummel fanden wir uns wieder am Boot ein, denn die „Mannschaft“ war inzwischen nicht untätig und hatte für jedem von uns, je nach Vorbestellung, eine leckere gegrillte Makrele  oder ein Hackfleischröllchen, genannt Cevapcici, das kroatische Nationalgericht, vorbereitet.

Blick auf Rovinj vom Meer aus

Nach dem Mittagessen auf dem Boot im Hafen von Rovinj setzen wir unsere Schiffsfahrt fort und steuerten die Limbucht an. Die Limbucht ist etwas mehr als 10 Kilometer lang bis zu 30 Meter tief und im breitesten Teil ungefähr 600 Meter breit. Von beiden Seiten richten sich steile Felsen auf, stellenweise bis zu 100 Meter hoch.

Auf der Rückfahrt aus der Bucht war noch ein Badehalt geplant. Dazu ankerten wir am Nordufer der Bucht unterhalb der Piratenhöhle. Sie ist eine von mehreren Höhlen entlang des Lim-Kanales, und auch die größte von ihnen. Sie ist nur vom Meer aus zugänglich. Einige nutzten die Möglichkeit ins kühle Nass zu springen und hatten sichtlich ihre Freude daran.

Badehalt in der Limbucht- einigen von uns machte es sichtlich Spaß

Nach dem Baden begaben wir uns schließlich auf die Heimfahrt Richtung Vrsar, wo wir gegen 17:00 Uhr ankamen und den Rest des Tages noch individuell gestalten konnten.

Der zweite Tag stand unter dem Motto „Landesinneres“ und so wurde natürlich wieder der Bus erforderlich. Erstes Ziel war die Grotte Baredine. Die Tropfsteinhöhle ist von einmaliger Schönheit und seit 1995 als einzige der zahlreichen Höhlen Istriens für Besucher zugänglich. Das ist allerdings nicht ganz einfach, denn man muss sich über zahlreiche Stahl- und Eisenstufen 60 m in die Tiefe begeben. Aber es lohnt sich.

Staunend im ersten Saal

Die Höhle ist gut ausgeleuchtet, sodass die zahlreichen Stalaktiten und Stalagmiten gut zu erkennen sind. Und wir hatten einen wirklich unterhaltsamen jungen Führer dabei, der uns durch die fünf Säle führte und uns im letzten schließlich auch Georg und Bianka präsentierte, die zwei angekündigten Grottenolme.

Sehr beeindruckende Gesteinsformationen, keine gleicht der anderen, waren in der Höhle zu bewundern.

Nach dem mühsamen Aufstieg ans Tageslicht gönnten wir uns in der angegliederten Gastwirtschaft noch ein Bier oder einen Kaffee, ehe wir nach Pazin aufbrachen.

Mit großen Schwierigkeiten durch die engen Gassen mit dem Bus zum Kastell gekommen, konnte ab hier jeder individuell die Zeit verbringen. So war z.B. der Besuch des Paziner Kastells, eines der größten und am besten erhaltenen Burganlagen mit einer ethnographischen Ausstellung möglich. Einige hätten sich sicher auch für die abenteuerliche Fahrt mit der ZIP-Line entschieden, aber die Entfernung zum Startpunkt und der weite Rückweg schreckten da ab. Statt dessen wollten die Meisten einen Naturlehrpfad bewandern.

Blick in die beeindruckende Paziner Schlucht. Leider gelangten wir nicht hinunter auf den Lehrpfad.

Der Wander- und Kletterweg von der Brücke Vrsic in die Paziner Schlucht, wo der Lehrpfad beginnt, war allerdings aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen versperrt, so dass wir uns schließlich für einen Stadtbummel entschieden. Die als „romantische Kleinstadt“ gepriesene Stadt entpuppte sich dann doch nicht als so sehenswert, so dass wir früher als geplant unsere Rundreise fortsetzten.

Denn nun stand die wirklich schöne und romantische Kleinststadt Motovun auf dem Programm. Auf der Fahrt dorthin bescherten wir bei einem Halt an der Casa Rossa Motovon dem Betreiber der dortigen Pension gute Umsätze in seinem „Honigladen“ und wir konnten auch die letzten verbliebenen Früchte auf dem gegenüberliegenden Weinberg probieren.

Hier gibts Honig und noch die allerletzten roten Weinbeeren.

Zusätzlich bot sich von dort aus auch die beliebte „Postkartenansicht“ auf Motovun.

Blick auf Motovun, unserem nächsten Ziel

Da die Stadt Motovun nur von Einheimischen bzw. mit Sondergenehmigung befahren werden darf, stiegen wir nach kurzer Wartezeit am Fuße des Berges von unserem Reise- in den Shuttlebus um, der uns in die Stadt brachte. Von der Haltestelle aus ging es dann doch noch eine ganze Strecke zu Fuß bergaufwärts ins Stadtzentrum.

Über wirklich idyllische Gässchen erreichten wir schließlich ganz oben den kleinen Marktplatz.

Aufstieg in die mittelalterliche Kleinstadt Motovun

Nach kurzer Verschnaufpause wollten wir Ausblicke über die schöne Hügellandschaft Mittelistrienes und das Mirnatal genießen, was am Besten von der alten Stadtmauer aus, allerdings kostenpflichtig, möglich war. Wieder am Markt angekommen gab es die Möglichkeit die Kirche zu besichtigen oder ein leckeres Eis zu essen, ehe um 16:00 Uhr schon der nächste Programmpunkt auf dem Plan stand- eine Verkostung im größten und vermutlich einzigen Hotel in Motovun, dem Hotel Kastel. Diese fand wegen des schönen Wetters im Freien stand. Neben Wein standen hier verschiedene Trüffelvariationen auf dem Programm. Istrien ist für seine schwarzen und weißen Trüffel bekannt, die in der Gegend um Motovun gefunden werden, teilweise enorm viel Geld kosten und trotzdem nicht Jedermanns Geschmack sind. Das zeigte sich auch zur Verkostung. Obwohl natürlich alles probiert wurde, war man sich einig, dass die hohen Kosten für das gewöhnungsbedürftige Aroma wohl keiner bereit war auszugeben.

Trüffel- und Weinverkostung am Hotel "Kastel"

Um diese Erfahrung reicher nutzten wir nun abschließend noch die kostengünstig angebotene Führung durch das hoteleigene Museum. Eine nette Führerin hatte uns viel Interessantes zu berichten: die Herstellung der traditionellen Nudeln (u.a. Fuzzis), das Suchen und Finden der verschiedenen Trüffelarten oder auch den wohl berühmtesten Sohn der Stadt, den Formel Eins Rennfahrer Mario Andretti.

Führung durch das hoteleigene Museum

Mit soviel neuem Wissen im Gepäck machten wir uns auf dem Rückweg zum Shuttlebus, der uns 17:30 Uhr wieder ins Tal beförderte. Nun ging es geradewegs zurück zum Hotel, denn für heute hatten wir genug gesehen und erlebt. 

Für den Samstag stand der Besuch der Küstenstadt Poreč auf dem Programm. Leider war schon am Vorabend absehbar, dass das Wetter nun wohl schlechter werden wird.  Und so regnete es in der Nacht und auch am Morgen.

Schon im Hotel stieg unser Stadtführer Renato aus Rovinj zu uns in den Bus und musste gleich mit der schlechten Nachricht aufwarten, dass es wohl den ganzen Tag  über weiterregnen würde.

Aber uns blieb ja keine andere Wahl und so starteten wir nach Poreč. Wir begannen unsere Besichtigung der 17.000-Einwohner-Stadt im Hafen und setzten sie im uralten römischen Stadtkern fort. Es regnete zwar nicht durchgängig, aber bei schönem Wetter hätten wir viel mehr von der Schönheit der Stadt mitbekommen.

Im alten Stadtzentrum sind noch Reste der römischen Kolonie zu finden, die unter Kaiser Tiberius (42 v. Chr. bis  37 n. Chr.) gegründet wurde. Unter anderem existieren noch die beiden sich kreuzenden Hauptgassen Decumanus und Cardo Maximus sowie das im Zentrum liegende Forum.

Auch auf der uralten Decumanus- Gasse wurden wir nicht vom Regen verschont

Auch den wenigen Überresten der beiden römischen Tempel des Neptun und des Mars aus dem 1. Jahrhundert statteten wir einen Besuch ab.

Der Höhepunkt der Stadtführung war sicherlich für alle die Besichtigung der Euphrasius Basilika. Sie gehört schließlich nicht ohne Grund seit 1997 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Im Eingangsbereich der Euphrasius- Basilika

Auch der Blick von der ehemaligen Stadtmauer auf die Adria machte bei solchem Wetter wenig Sinn

Sie wurde im 6. Jahrhundert auf den Resten einer aus dem 4. Jahrhundert stammenden Kirche errichtet, dabei sind zum Glück einige der alten  Bodenmosaike erhalten geblieben. Das berühmteste davon ist ein Fisch, das erste Erkennungszeichen der Christen. Am Beeindruckendsten waren sicherlich die filigranen Mosaiken im Altarraum der Basilika. Aber auch sonst war viel Wissenswertes zu erfahren und zu sehen.

Die Hauptapsis mit ihren wunderschönen filigranen Mosaiken

Nach der Besichtigung mit vielen interessanten Informationen machten wir uns, bei immer noch starkem Regen, auf den Rückweg zum Bus. Wir reisten in Poreč früher ab als geplant, weil ein individueller Stadtbummel bei dem Wetter wenig Sinn machte. Statt dessen hatten wir eine viel bessere Idee.

Unser Stadtführer Renato hatte vorgeschlagen, noch einem Weingut einen Besuch abzustatten und im Trocknen an einer Verkostung teilzunehmen. Nach mehreren Versuchen hatte er im kleinen Dorf Bajkini das Weingut Rossi ausfindig gemacht, in das wir so kurzfristig einkehren konnten.

Mit jeder Probe stieg die Stimmung bei der Verkostung. Zum Abschluss sangen wir der Chefin noch den "Vuglbeerbaam" (sie verstand kein Wort, fands trotzdem gut)

Im gemütlichen Verkostungsraum wurden uns neben Schinken und Käse vier Sorten Wein und einer von drei selbst produzierten Likören angeboten. Den meisten von uns schmeckten die edlen und auch nicht gerade preiswerten Köstlichkeiten sehr gut, so dass am Ende zur Freude der Familie Rossi so manche Flasche käuflich erworben wurde.

Gegen 15:00 Uhr traten wir den Heimweg an und hatten dadurch noch die Möglichkeit, uns in Vrsar die Zeit zu vertreiben. Es hatte nämlich inzwischen auch aufgehört zu regnen.

An unserem letzten Abend stand noch etwas Besonders auf dem Programm. Wir trafen uns 19:00 Uhr in der Bar um dieses mal dort zu Abend zu essen. Zwar auch als Bufett aufgebaut gab es hier heute besondere Köstlichkeiten- und das nur für uns. Nach dem Essen konnten wir noch gemütlich zusammensitzen und der Musik von zwei Musikern aus Pula lauschen. Zu internationaler Tanzmusik wurde dabei auch ein wenig das Tanzbein geschwungen.

In einigen Pausen des Gesangsduos griff unser Frank Müller zum Mikro und so kam es auch dazu, dass wir in Istrien schunkelten und erzgebirgische Lieder sangen.

Wir hatten den ganzen Barbereich für uns allein und konnten so auch in Ruhe tanzen und schunkeln

In einigen Pausen unterhielt uns Frank Müller, der sich einfach an die Technik des Gesangsduos anschließen durfte

Nach einem interessanten aber auch anstrengenden Tag schickten wir 23:00 Uhr die Künstler nach Hause um uns dann auch ins Bett zu begeben. Schließlich hieß es am nächsten Tag früh aufzustehen um pünktlich die Rückreise antreten zu können.

Und so starteten wir voller neuer und schöner Erlebnisse um 8:00 Uhr an der Rezeption unseres Hotels. Die Fahrt verlief ohne Staus und Grenzkontrollen, so dass wir zügig vorankamen. Die lange Fahrzeit versüßten wir uns mit zahlreichen von zu Hause mitgebrachten Likörchen, so dass die Stimmung gut war und die Zeit recht schnell verging. Unterwegs machten wir 3 Pausen und kamen 21:45 Uhr wieder wohlbehalten in Niederlauterstein an. Deshalb gilt unser Dank den Fahrern Andreas und Jens für die unfallfreie und umsichtige Fahrweise, auch durch die schmalen Gassen der istrischen Dörfer und Städtchen.

Ich denke, es hat allen Beteiligten sehr gut gefallen. Zahlreiche Anmeldungen für unsere Vereinsreise 2019 waren noch im Bus bei uns eingegangen- das ist wohl Beleg genug dafür.

Wer 2019 mal an einer Vereinsreise unseres Heimatvereins teilnehmen will, sollte sich schnell entscheiden. Es gibt nur noch wenige Restplätze!

Eckhard Oettel